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Debian legt Wert darauf, dass der Ablauf von Systemaktualisierungen in sich stimmig und sicher ist. Wir tun alles, um Ihnen Schwierigkeiten beim Upgrade auf eine neue Veröffentlichung zu ersparen. Falls für ein Paket wichtige Hinweise vorliegen, werden diese während des Upgrades ausgegeben und dem Benutzer häufig auch Lösungen für mögliche Probleme angeboten.
Es ist ratsam, sich die Veröffentlichungshinweise (Release Notes) durchzulesen, welche Einzelheiten zu den jeweiligen Upgrades enthalten. Diese sind auf allen Debian-CDs/DVDs/Blue-ray-Disks zu finden und auch im WWW unter https://www.debian.org/releases/stable/releasenotes verfügbar.
Man könnte einfach im Browser einen Debian-Archivserver aufrufen, die
Verzeichnisse durchgehen, sich gewünschte Dateien herunterladen und dann mit
dpkg
installieren. Seien Sie sich darüber im klaren, dass
dpkg selbst bei laufenden Systemen das Upgrade auf der
Stelle einleiten wird. Manchmal ist es erforderlich, dass für ein geändertes
Paket eine aktuelle Version eines anderen Paketes installiert werden
muss. In diesem Falle wird die Installation fehlschlagen, bis/außer wenn das
andere Paket installiert ist.
Viele Leute finden diese Vorgehensweise viel zu zeitraubend, weil Debian sich so schnell entwickelt – üblicherweise werden jede Woche ein Dutzend oder mehr neue Pakete hochgeladen. Kurz vor einer neuen Hauptveröffentlichung ist diese Anzahl noch größer. Um mit dieser Lawine umgehen zu können, bevorzugen viele Leute eine automatisierte Methode. Zu diesem Zweck sind mehrere verschiedene Ansätze verfügbar:
aptitude ist der empfohlene Paketmanager für Debian GNU/Linux-Systeme und in Abschnitt 8.1.3, „aptitude“ beschrieben.
Bevor aptitude für ein Upgrade benutzt werden kann, muss
die /etc/apt/sources.list
-Datei entsprechend angepasst
werden. Wenn Sie eine Aktualisierung auf die neueste stabile Debian-Version
durchführen möchten, sollten Sie wahrscheinlich eine Quelle wie die folgende
benutzen:
http://deb.debian.org/debian stable main contrib
The mirror https://deb.debian.org/ is backed by a content-delivery network and requests to it will be directed to the closest instance to you. If you have a faster Debian mirror close to you, you can replace deb.debian.org with that one. See the mirror list at https://www.debian.org/mirror/list for more information.
Oder Sie benutzen den Weiterleitungs-Service httpredir.debian.org, der die Aufgabe der Spiegelauswahl für Sie übernimmt. Dabei werden der geografische Standort des Benutzers und weitere Informationen verwendet, um den besten verfügbaren Spiegel auszuwählen, der die Dateien liefern kann. Um Gebrauch davon zu machen, verwenden Sie eine Paketquelle wie diese:
http://httpredir.debian.org/debian stable main contrib
Weitere Einzelheiten hierzu können Sie der Handbuchseite sources.list(5) entnehmen.
Zum Aktualisieren des Systems ist folgender Befehl auszuführen:
aptitude update
gefolgt von
aptitude full-upgrade
Beantworten Sie eventuelle Fragen, und das System wird aktualisiert.
Beachten Sie, dass aptitude nicht das empfohlene Werkzeug für ein Upgrade auf eine neue Debian GNU/Linux-Veröffentlichung ist. Verwenden Sie stattdessen apt-get. Sie sollten vor einem Upgrade auch die Veröffentlichungshinweise lesen. Diese beschreiben zum einen detailliert, wie das Upgrade erfolgen sollte und nennen Punkte, mit denen Sie sich vor dem Upgrade befasst haben sollten.
Details finden Sie in der Handbuchseite
aptitude(8)
und in der Datei /usr/share/aptitude/README
.
Eine Alternative zu aptitude ist apt-get, ein APT-basiertes Befehlszeilenprogramm (beschrieben in Abschnitt 8.1.2, „APT“).
apt-get, das APT-basierte Befehlszeilen-Werkzeug zur Paketverwaltung, bietet einen einfachen und sicheren Weg zur Installation und Aktualisierung von Paketen.
Um apt-get zu benutzen, editieren Sie die Datei
/etc/apt/sources.list
, genauso wie für Abschnitt 9.1.1, „aptitude“.
Führen Sie dann aus:
apt-get update
gefolgt von
apt-get dist-upgrade
Beantworten Sie eventuelle Fragen, und das System wird aktualisiert. Schauen Sie auch auf die Handbuchseite apt-get(8) oder in Abschnitt 8.1.2, „APT“.
Wenn Sie Pakete von CD/DVD/BD installieren möchten, können Sie apt-cdrom benutzen. Weitere Einzelheiten sind in den Veröffentlichungshinweisen im Abschnitt »APT-Quellen für optische Medien hinzufügen« zu finden.
Es ist zu beachten, dass die Pakete, nachdem sie heruntergeladen und
installiert wurden, immer noch in einem Verzeichnis unterhalb von /var
verbleiben. Um die Partition vor Überfüllung zu bewahren, sollten Sie daran
denken, solche Dateien mit apt-get clean
oder
apt-get autoclean
zu löschen, oder sie an einen anderen
Ort verschieben (Tipp: benutzen Sie hierfür apt-move
).
Nein. Pakete können direkt aktualisiert werden, sogar in laufenden
Systemen. Debian verfügt über ein
start-stop-daemon
-Programm, das - falls notwendig -
während eines Paket-Upgrades aufgerufen wird, um laufende Prozesse
anzuhalten und wieder zu starten.
Nein. Diese Dateien können nach erfolgreicher Installation der Pakete wieder
entfernt werden, z.B. mit aptitude clean
.
Durch das Anhängen der Option --log=Dateiname
wird
dpkg veranlasst, ein Statusprotokoll zu erstellen, das
alle Änderungen am Installationsstatus und alle Paketoperationen
auflistet. Es protokolliert sowohl den Aufruf von dpkg,
z.B.
2005-12-30 18:10:33 install hello 1.3.18 2.1.1-4
als auch das Ergebnis, also z.B.
2005-12-30 18:10:35 status installed hello 2.1.1-4.
Wenn jeder Aufruf von dpkg protokolliert werden soll, (auch falls dieser über andere Programme wie aptitude geschieht), kann
log /var/log/dpkg.log
zur /etc/dpkg/dpkg.cfg
-Datei hinzugefügt
werden. Stellen Sie sicher, dass die erstellte Protokolldatei regelmäßig
rotiert wird. Wenn Sie logrotate benutzen, können Sie
dies erreichen, indem Sie eine Datei
/etc/logrotate.d/dpkg
mit folgendem Inhalt erstellen:
/var/log/dpkg { missingok notifempty }
Weitere Details über das Protokollieren von dpkg-Operationen finden Sie auf der Handbuchseite dpkg(1).
aptitude protokolliert beabsichtigte Installationen,
Entfernungen und Aktualisierungen in der Datei
/var/log/aptitude
, wobei die
Ergebnissse dieser Aktivitäten nicht in dieser Datei
aufgezeichnet werden!
Eine andere Möglichkeit, Paketaktivitäten aufzuzeichnen besteht darin, die Paketverwaltungs-Sitzung innerhalb des script(1)-Programms laufen zu lassen.
Ja. Sie können cron-apt benutzen; dieses Werkzeug aktualisiert über einen cron-Job regelmäßig das System. In der Standardeinstellung aktualisiert es lediglich die Paketliste und lädt neue Pakete herunter, installiert diese jedoch nicht.
Bei Testing- oder Unstable-Systemen wird von der automatischen Aktualisierung von Paketen abgeraten, da ein unerwartetes Verhalten oder Paketentfernungen auftreten können, ohne dass dies bemerkt würde.
Falls Sie mehr als einen Debian-Rechner in Ihrem Netzwerk haben, ist apt-cacher nützlich, um all Ihre Debian-Systeme aktuell zu halten.
apt-cacher reduziert die Bandbreiten-Anforderungen auf Seiten der Debian-Spiegelserver, da »Packages«-, »Releases«- and »Sources«-Dateien weniger häufig für Aktualisierungen angefordert werden und jede Datei immer nur einmal heruntergeladen wird, unabhängig von den wirklichen Anfragen des Proxys. apt-cacher erstellt automatisch einen Debian-HTTP-Spiegel, basierend auf den Anfragen, die durch den Proxy gehen.
Natürlich können Sie die gleichen Vorteile auch genießen, wenn Sie einen Standard-Caching-Proxy nutzen und alle Ihre Systeme so konfiguriert sind, diesen zu nutzen.